Reise-Blog – Panama, März 2015

Panama, März 2015

Backpacking – Tour zwischen Atlantik und Pazifik

Bereits der Landeanflug auf Panama City war sehr vielversprechend – schon aus der weiten Ferne war der imposante Kanal zu erahnen, zahlreiche Schiffe, die sich akkurat hintereinander reihen um nach langer Wartezeit endlich die Schleusen passieren zu dürfen. Da wir erst abends in Panama ankamen, verbrachten wir die erste Nacht in einem Hotel in Panama City um dann nach einer sehr kurzen Nacht den ersten Bus Richtung BOCAS DEL TORO zu erreichen. Ein Taxi brachte uns zum noch ruhigen Busbahnhof "Gran Terminal Nacional de Transporte" im Stadtteil Albrook. Sicher war es der frühen Uhrzeit geschuldet, dass die Schalter noch alle unbesetzt waren. Unsere nicht vorhanden Spanisch Kenntnisse machten es uns auch nicht gerade leicht das panamaische Bussystem zu verstehen – es wird eine Art Prepaid Karte benötigt um mit dem Bus zu fahren. Gottseidank hatte ein netter älterer Herr bereit erklärt, die Fahrt mit seiner Karte zu bezahlen. Wir hielten 10 USD pro Person für die 7- stündige Busfahrt bis ins Landesinnere nach David für angemessen. Der gute Mann wollte so viel Geld von uns gar nicht annehmen.

Erst später stellten wir fest, dass wir in den Bus gestiegen waren, der ausschließlich von den Einheimischen genutzt wird, und nicht mit dem teureren Touristenbus. Der Bus war sehr komfortabel und die Klimaanlage lief auf Hochtouren. Nach 7 Stunden Fahrt entlang an Stränden, durch kleine Dörfer und üppige Waldlandschaften erreichten wir die Stadt David. Im geschäftigen Treiben am Busbahnhof waren wir zu diesem Zeitpunkt weit und breit die einzigen Touristen – Kein Wunder, die anderen Touristen waren in Panama City direkt in einen Bus nach Bocas del Toro gestiegen. Endlich den richtigen Kleinbus für die Weiterfahrt gefunden, mussten wir noch einige Zeit auf die Abfahrt warten. Die Gelegenheit das bunte Treiben zu beobachten: Frauen in ihren schönen bunten Gewändern, kleine Kinder die uns mit ihren großen, braunen Augen ungläubig anstarrten und Männer die wild mit den Busfahrern diskutierten und ihre gerade gekauften Hühner und Reissäcke auf die Dächer der Kleinbusse luden.

Endlich nun war unser Bus bereit für die Abfahrt. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass das letzte Boot auf die Inselgruppe Bocas del Toro gegen 18:00 Uhr das Festland verlässt, wurden wir Zusehens ungeduldiger als unser Busfahrer in jeder noch so kleinen indianischen Siedlung hielt. Auf beinahe jeder Anhalter wurde mitgenommen. Die Landschaft auf der Fahrt war beindruckend! Dichter Urwald, winzig kleine Dörfer und später nicht enden wollende Serpentinenstraßen. Die Berglandschaft hinter uns gelassen, eröffnete sich uns der Blick auf das karibische Meermorgens noch am Pazifik, abends am Atlantik!

Langsam wurde es dunkel und wir immer nervöser. Auf der langen Busfahrt hatte ich genügend Zeit dem Reiseführer zu studieren. Das Hafenstädtchen Almirante wird nicht gerade als geeigneter Zwischenstopp empfohlen. Endlich angekommen war es natürlich bereits nach 18:00 Uhr und das letzte Boot gerade weg. Trotz allem machten wir uns auf den Weg zum kleinen Hafen von Almirante; ein geschäftstüchtiger Taxifahrer brachte uns dort hin und hatte zufällig einen Schwager mit einem kleinen Fischerboot der noch seine Familie nach Bocas del Toro bringen musste.

Nach der rasanten Fahrt endlich auf der Hauptinsel ISLA COLON angekommen konnten wir, nach dieser Anreise, kaum glauben wie viel Leben auf dieser Insel herrscht. Zahlreiche Hostels, Restaurants und Bars. Touristen schlenderten die Einkaufsstraße auf und ab. Von den kleinen Straßengrills wurden wir mit duftenden Gerichten begrüßt.

Gleich war ein Hostel am Ende der „Hauptstraße“ gefunden. Im TUNGARA HOSTEL bekamen wir ein 4-Bett Zimmer für uns beide allein, da die Klimaanlage defekt war, für 30 USD pro Nacht.

Das Zimmer war einfach hatte aber ein eigenes Bad, war sehr geräumig und sauber. Die Küche im Hostel war gut ausgestattet und das Personal sehr freundlich und hilfsbereit.

Auf Bocas del Toro verbrachten wir insgesamt eine Woche. Das karibische Inselfeeling hat uns sehr gut gefallen. Die Hauptinsel Isla Colon eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt. Man kann aber auch, wenn man es etwas ruhiger mag sehr gut auf die kleineren (autofreien) Nachbarinseln gehen.

Unsere Highlights der Woche auf Bocas:

Ganztägiger Schnorchel -  Ausflug nach Cayo Zapatilla

Am frühen Vormittag stiegen wir in das Boot welches uns in das Naturschutzgebiet rund um die Mangroveninseln Cayo Zapatilla 1 und 2 bringen sollte. Auf dem Weg dorthin hatten wir einen kurzen Zwischenstopp an einer kleinen, unbewohnten Mangroveninsel. Vom Boot aus konnten wir ein Faultier beobachten, welches sich durch unsere Anwesenheit nicht im Geringsten beeindruckt zeigte. An der Insel angekommen hatten wir die Gelegenheit direkt vom Boot in das kristallklare Wasser zu springen. Leider zeigte sich das Wetter an diesem Tag nicht von seiner besten Seite, sodass die Korallen und bunten Fische nicht allzu sehr strahlten wie erwartet.

Später legte dann das Boot an der Insel an. Nach einem Mittagsimbiss hatten wir Zeit zur freien Verfügung. Wir nutzen die Zeit um auf den befestigten Holzwegen bis zum anderen Ende der Insel durch den dichten Wald zu laufen. Der Rückweg führte uns am einsamen, traumhaften Sandstrand entlang. Nach unserem kurzen Spaziergang stand das „Deepboarding“ auf dem Programm – Am Boot werden die Deepboards mit langen Seilen befestigt, man hält sich an den Boards fest und wird vom Boot gezogen, wie ein Delfin kann man durch das Wasser gleiten – ein riesen Spaß! Am Rückweg hatten wir das Glück eine Delfinmutter mit ihren Jungen beobachten zu können. Der Bootsmotor wurde abgeschaltet und wir ließen uns eine Weile treiben um die Tiere nicht zu stören – eine tolle Stimmung! Insgesamt war der Ausflug für 60 USD pro Person sehr lohnenswert. Gerade der nachhaltige Aspekt stand bei diesem Anbieter im Vordergrund.

Playa Estrella – der Starfishbeach auf der Isla Colon

Diesen Traumstrand kann man mit einem Bus vom Hauptort Bocas del Toro erreicht werden. Es gibt auch Boote die diesen Strand im Norden der Insel anfahren. Wenn man am frühen Vormittag mit dem Bus dorthin fährt, ist der Strand aber noch deutlich leerer. Ab mittags legen dann die Touristenboote an und der karibische Traumstrand füllt sich. Das Besondere an diesem Strand: Seesterne soweit das Auge reicht! Es wird nicht einmal eine Taucherbrille benötigt, man kann durch das flache, kristallklare Wasser spazieren und die großen Seesterne sehen.

Red Frog Beach auf der Isla Bastimentos

Mit dem Boot geht es für ein paar Dollar auf die Nachbarinsel Isla Bastimentos. Auf dieser Insel gibt es keine Straßen, nur kleine Wege durch den Dschungel. Die Insel ist bekannt für Ihre artenreiche Flora und Fauna. Die Insel beherbergt einen der bekanntesten Strände Bocas del Toros, den sog. "Red Frog Beach". Dieser lädt zum Schwimmen und surfen ein. Den Namen hat der Strand vom „Red Frog“ dem „Erdbeerfröschchen“ der hier beheimatet ist. Trotz aufmerksamer Suche im Dschungel konnten wir leider keinen der feuerroten Frösche erspähen, wohl aber hören. Trotzdem war der Ausflug sehr lohnenswert, die Natur war beeindruckend!

Isla Caranero

Die kleine Nachbarinsel der Isla Colon ist nur einen Steinwurf entfernt und lässt sich per Taxiboot für einen Dollar in kürzester Zeit erreichen. Das Boot legt direkt am Hotel „Aqua Lounge“ an. Ein ganz besonderes Hostel – die Terrasse ist über dem Wasser gebaut, man kann von einem Trampolin direkt ins Meer springen oder es sich mit einem Cocktail auf einer der Schaukeln bequem machen und die Seele baumeln lassen. Nur wenige Minuten von der Anlegestelle findet man einen langen, feinsandigen hellen Strand. Unter den schattenspendenden Palmen kann man es hier gut eine Weile aushalten. Direkt vom Strand kann am kleinen Riff geschnorchelt werden, ein wenig weiter draußen gesurft. Auch auf dieser Insel gibt es nette kleine Unterkünfte – die meisten direkt am Strand.

Nach einer Woche auf Bocas del Toro führte uns unsere Reise weiter ins Inland in das Städtchen Boquete. Nach guten 3 Stunden Busfahrt und dem Überwinden von ca. 1200 Höhenmeter waren wir in der blühenden Stadt am Fuße des Vulkan Baru angekommen. Begrüßt wurden wir vom ca. 20°C kühlen Höhenklima, leichtem Nieselregen und gleichzeitig Sonnenschein. Nach der ersten, recht kühlen Nacht, besichtigten wir am zweiten Tag eine Kaffeeplantage. Durften dort einen Einblick in den nachhaltigen Kaffeeanbau erhalten und unseren eigenen Kaffee rösten. Ein beeindruckender Ausblick auf die dicht bewaldeten Hügel von der Terrasse der Kaffeefarm mit einer Tasse frisch gerösteten, dampfendem Kaffee rundeten diesen Ausflug ab. Als Tagestour kann von Boquete aus auch der Vulkan Baru bestiegen werden, für uns reichte die Zeit leider nicht aus, bereits am nächsten Tag machten wir uns auf an die Pazifikküste.

Santa Catalina, ein kleiner Ort an der Pazifikküste war unser nächstes Ziel. Etwa 5 Stunden Fahrt später schlug uns trockene, heiße Luft ins Gesicht. Bei über 30°C waren wir froh, schnell eine Unterkunft gefunden zu haben. Zu Fuß ging es gleich zum Strand, diesmal ein dunkler, breiter Sandstrand eher weniger zum Schnorcheln aber bestens zum Surfen (gerade für Anfänger) geeignet.

Der kleine, etwas verstreute Ort Santa Catalina hat eine sehr lockere Atmosphäre und ist besonders bei Surfern beliebt. Es gibt ein paar wenige Geschäfte und entlang der Küste sehr gute, kleine, zum Teil auch etwas versteckte Fischrestaurants die täglich ihren „Catch of the Day“ zubereiten.

Wenn man hier tauchen oder schnorcheln möchte, bietet sich ein Tagesausflug mit dem Boot an. Bereits am frühen Morgen begann die Tour und brachte uns zunächst an eine kleine Felseninsel. Vom Boot aus konnten wir schon den Flügel eines Mantarochen erahnen. Später dann unter Wasser hatten wir das Glück eine ganze Rochenschule zu sehen. Außerdem viele bunte Fische.

Der Meeresnationalpark rund um die Isla Coiba ist für die Artenvielfalt unter Wasser bekannt. Sowohl zahlreiche bunte Kleinfische, Rochen, als auch Großfische wie Walhaie, Tigerhaie und andere Haiarten tummeln sich hier. Gesehen haben wir keine Haie, nur bunte Fische, Adlerrochen und Mantarochen. Für einen zweiten Tauchgang, bzw. Schnorchelstopp wurde an einer kleiner „Robinson Crusoe“ Insel angelegt. Fast alleine waren wir hier mit unserer Gruppe für eine gute Stunde.

Ein letzter Stopp war dann auf der Isla Coiba, der größten Insel Panamas. Die ehemalige Gefängnisinsel ist heute ein Nationalpark und UNESCO Welterbe. Coiba beheimatet auch den größten unberührten Regenwald von ganz Zentralamerika, von dem ein Großteil vom Menschen bisher völlig verschont geblieben sind.

Nur die Nationalparkwärter und ein Krokodil begrüßten uns auf dieser Insel. Ein Trampelpfad führte durch den dichten Dschungel, die schwül-hieße Luft machten den Anstieg etwas anstrengender, die Aussicht auf die unberührte Landschaft war aber etwas ganz Besonderes! Auf der Rückfahrt im Sonnenuntergang wurde unser Boot von einer kleinen Delfinschule begleitet – ein traumhafter Abschluss eines sagenhaften Ausflugs!

Am Ende unserer Reise hatten wir noch eine Nacht in Panama City. Der obligatorische Besuch der imposanten Miraflores Schleusen am Panamakanal waren das Ende unserer Reise.

Fazit unserer Reise: OH WIE SCHÖN IST PANAMA!

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Bilder von: Lena Steckel

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